Presseinformation vom 06.10.2016

Das Medical Guide

Ein Forderungskatalog,zur Gesundheitsversorgung von Menschen mit Transsexualität. In dem es um Gesundheit, Recht, Hintergründe und medizinische Versorgung geht. Beginnend mit einem kurzem Abriss, was ist Transsexualität, geht er kurz auf die Geschichte der Transsexualität ein und behandelt das Recht auf Gesundheit, auch unter dem Gesichtspunkt der allgemeinen Menschenrechte.

Welche Behandlungsstandards sind erforderlich und wie ist mit transsexuellen Menschen umzugehen, ein respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Dann wird die Frage der Zuständigkeit beleuchtet, die Grundlage bildet die Selbstauskunft eines Menschen. Transsexuell ist, wer über sich erklärt Frau bzw. Mann zu sein, bei gegengeschlechtlichen Körpermerkmalen. Das Geschlechtswissen ist nicht verhandelbar. Keine Außenstehende Person hat das Recht dieses Wissen in Frage zu stellen.

Auch Kinder und Jugendliche haben ein Geschlechtswissen. Sie haben ein Recht auf Anerkennung und Unverletzbarkeit ihrer Würde. Sie haben ein Anrecht auf eine angemessene Gesundheitsversorgung, dazu gehört auch, dass ihr Geschlechtswissen anerkannt und berücksichtigt wird. Wenn ihr Geschlechtswissen geäußert wird, kann Transsexualität diagnostiziert werden.

Wir fordern:

  • Rechtliche und medizinische Verlässlichkeit für Menschen mit Transsexualität jeglichen Alters.
  • Ein demütigender Alltagstest hat zu entfallen.
  • Standards müssen bestmögliche Versorgung sicher stellen.
  • Psychotherapie darf keine Voraussetzung für somatische Maßnahmen sein.
  • Eine Prüfung durch den MDK muss entfallen, eine Leistungsbewilligung durch den Versicherer hat schnellstmöglich und ohne Verzögerung zu erfolgen.
  • Auf Antrag soll der Vorname und Geschlechtseintrag per einfachem Verwaltungsakt geändert werden.
  • Ein funktionierender Offenbarungsschutz ist sicherzustellen.
  • Dies alles gilt auch für Kinder und Jugendliche.


Pradigmen:

  • Transsexualität ist keine psychische Erkrankung sondern eine Diskrepanz zwischen Geschlechtswissen und den übrigen geschlechtlichen Körpermerkmalen (Neurogenitales Syndrom - NGS)
  • Eine maximale medizinische Angleichung des Körpers an das eigene Geschlecht ist ein Grundrecht.
  • Transsexuell ist ein Mensch nach eigenem Bekunden.
  • Psychotherapie wird gewährt, wenn sie gewünscht wird.
  • Ein Anspruch auf medizinische Behandlung besteht aufgrund ärztlicher Anordnung, unabhängig einer Kostenbewilligung seitens des Kostenträgers.
  • Das Geschlechtswissen für Kinder und Jugendliche muss Beachtung finden, auch in Kindergarten und Schule.
  • Eine falsche Pubertät muss durch Pubertätsblocker verhindert werden.

Abschießend beleuchtet der Medical Guide die wissenschaftlichen Hintergründe aus Sicht der Neurologie, der Genetik-Epigenetik und Psychologie und bevor es zum Schlusswort kommt wird noch kurz auf die psychosoziale Beratung eingegangen. Was ist ihre Aufgabe, Was sind die Voraussetzungen und Ziele.

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