Begriffe und deren Bedeutung

Transvestitismus
Zusammengesetzt aus den Begriffen trans (entgegengesetzt) und vestitus (gekleidet) steht Transvestitismus für gegengeschlechtliches Kleiden. Jedoch steckt bei den meisten mehr dahinter, es geht um das zeitweise ausleben der  gegengeschlechtlichen Anteile. Bei manchen ist es auch ein Spiel mit den Geschlechterrollen. Der Begriff wurde von dem Arzt und Sexualforscher Magnus Hirschfeld 1910 geprägt.

Selbst heute noch ist Transvestitismus fälschlicherweise im ICD 10 F64.1 unter Störungen der Geschlechtsidentität zu finden. Viele transsexuelle Menschen, die zu einer Zeit geboren wurden als es noch nicht so leicht war an Informationen heran zu kommen, haben lange Zeit als Transvestit gelebt, Manchmal aus Scham, manchmal aus Rücksicht auf Familie und Verwandtschaft, manchmal aufgrund der Unwissenheit.

Im ICD 10 ist unter F65.1 (Störungen der Sexualpräferenz) auch ein fetischistischer Transvestitismus gelistet. Hierbei wird die gegengeschlechtliche Kleidung getragen um sich sexuell zu stimulieren. In der Regel wird die Kleidung danach wieder abgelegt.

Transsexuell - Neuro-Genitales-Syndrom (NGS)
Zusammengesetzt aus den Begriffen trans (entgegengesetzt) und sexus (Körpergeschlecht), steht der Begriff für gegengeschlechtliche Körpermerkmale. Im Jahre 1923 unterteilte Magnus Hirschfeld den Begriff "Transvestitismus" weiter. Er schuf für die Menschen denen es um die körperliche Anpassung ging die Bezeichnung "seelische Transsexualität". Auch Harry Benjamin nahm für sich in Anspruch den Begriff Transsexualität eingeführt zu haben. Für ihn war Transsexualität eine Abweichung der geschlechtlichen Körpermerkmale zum Geschlechtswissen.

Bereits Harry Benjamin ging davon aus das Intersexualität auch im Gehirn vorkommen könne. Ab den 60er Jahren kam auch Milton Diamond (Leiter des Pacific Center for Sex and Society) zu den Schluss, dass das Geschlechtsbewusstsein pränatal angelegt sein müsse. Es wurden in der Folge derart viele neurobiologische Studien erarbeitet das 2006 ebenfalls von Milton Diamond ein Paradigmenwechsel angestoßen wurde. Unterstützt wurde er dabei von zahlreichen international renomierten Forscherpersönlichkeiten. So geht man heute außerhalb Deutschlands mehrheitlich von eine prenatalen Anlage der Transsexualität aus.

Konservative aber leider auch einflussreiche Minderheiten wollen diesen neurobiologischen Paradigmenwechsel jedoch nicht mittragen. So wird im ICD 11 der Begriff Gender Incongruenz (Nichtübereinstimmung mit dem soziokulturellem Geschlecht) eine neue Welle der Psychopathologisierung eingeleitet.

Fest steht jedoch, dass Menschen mit Transsexualität (NGS) ein instinktives Wissen über ihr Geschlecht, in Abweichung zu den übrigen geschlechtlichen Körpermerkmalen haben. Es liegt nahe, dass dieses Wissen des eigenen Geschlechts im neuronalem System fest verankert ist. Derzeit werden zwei Modelle diskutiert, die zu dieser Abweichung von instinktivem Wissen des Geschlechts und der übrigen geschlechtlichen Körpermerkmale führten.

Transgender
Zusammengesetzt aus den Begriffen trans (entgegen) und gender (soziokulturelle Geschlechtsmerkmale). Geschaffen wurde dieser Begriff in den 70ern von der US-Amerikanerin Virginia Prince. Sie lebte dauerhaft in der Rolle Frau, strebte aber keine genitalangleichende Operation an. Sie stand also zwischen Transvestit und Transsexuell. Als Transgender bezeichnet man also Menschen die dauerhaft soziokulturell  gegengeschlechtlich leben, die jedoch die vorhandenen Genitalien als richtig empfinden.

Mitte der 90er wurde dann von der American Psychiatric Association in der Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM) für die USA die bis dahin geltende medizinischen Bezeichnung Transvestitismus und Transsexualität zu Gender Identity Disorder (Geschlehtsidentitäts Störung)
zusammen gefasst. In kulturpolitisch orientierten Kreisen werden heute alle geschlechtlichen Varianzen unter Transgender zusammen gefasst. Selbst Cross-Dressing und Drag-Queen/King wird hier hinzu gezählt.

Dieser Begriff wird gerne von denen als Oberbegriff verwendet die sich der klassischen Aufteilung der Geschlechterrollen entziehen. Von manchen Gruppen wird Transgender als Oberbegriff für all die Menschen verstanden die von der allgemeinen Geschlechternorm abweichen. Letztlich also auch Männer die sich um den Haushalt kümmern oder Frauen in männlichen Berufen. Durch solche Experimente wird jedoch mehr Verwirrung geschaffen als dass es zur Aufklärung beiträgt. Nicht zuletzt auch deshalb ist der Begriff für Menschen mit Transsexualität gänzlich ungeeignet, denn für sie ist es keine Frage der soziokulturellen Geschlechtszugehörigkeit sondern primär eine Frage der körperlichen Geschlechtsmerkmale.

Transsexuelle Vergangenheit, transsexueller Hintergrund
Viele mit gegengeschechtlichen Körpermerkmalen geborene Menschen betrachten nach ihren Angleichungsmaßnahmen die Transsexualität als ein Teil ihrer Vergangenheit. Transsexualität ist für sie die Phase der Angleichung des Geschlechtskörpers an ihr wahres Geschlecht. Diese Menschen wünschen ein Leben, jenseits jeglicher Besonderheiten als Mann bzw. Frau. Sie wünschen in den seltensten Fällen als Transsexuelle, als Transmenschen oder als Trans*Person bezeichnet zu werden, manche empfinden dies gar beleidigend. Sie haben ihre Diskrepanz zwischen Geschlecht und den restlichen Körpermerkmalen überwunden, sie wünschen als das anerkannt zu werden was sie sind, Frau bzw. Mann.

Transident
In der jüngeren Vergangenheit wurde dieser Begriff von einigen transsexuellen Menschen bevorzugt, da er die Assoziation zu einer sexuellen Ausrichtung verhindert. Da aber auch Transgender diesen Begriff nutzten, diese aber lediglich die soziokulturellen Geschlechtszugehörigkeit wechseln, gingen viele Menschen mit einer Körperdiskrepanz wieder dazu über sich als Transsexuell zu bezeichnen. Transident ist für Menschen mit gegengeschlechtlichen Körpermerkmalen ohnehin der falsche Begriff, denn letztlich steht bei Menschen mit Transsexualität die Identität nicht gegen das eigene Geschlecht, auch wird keine Identität gewechselt, die gegengeschlechtlichen Körpermerkmale werden dem eigentlichem Geschlecht angepasst.

Geschlechtliche Varianz
Abgeleitet vom lateinischem variantia steht dieser Begriff für die Verschiedenheit der Geschlechtsmerkmale. Wenn wir einmal von allen Varianten schreiben benutzen wir diesen Begriff, kann er doch zugleich für Abweichendes soziokulturelles Geschlechtsverhalten, als auch für Abweichungen der körperlichen Geschlechtsmerkmale stehen.

Trans*
In Gernderqueeren-Kreisen wird diese Bezeichnung immer häufiger als Sammelbegriff verwendet. Das Sternchen (*) gilt dabei als Platzhalter (Wildcard) für alle Geschlechtsvarianzen. Verhängnisvollerweise verführt dies jedoch auch zur Verwendung des Begriffes "Transe" welcher vielfach als beleidigend verstanden und auch gemeint ist. Ebenso besteht ein großer Unterschied. Zum einen gibt es die Diskrepanz zu dem soziokulturellem Geschlechtsverhalten. Zum Anderem die Diskrepanz zu den eigenen gegengeschlechtlichen Körpermerkmalen. Aus diesen Gründen wird die Bezeichnung Trans* auch von vielen, insbesondere von Menschen mit Neuro-Genitalem-Syndrom abgelehnt.

Wir empfehlen hier von Menschen mit geschlechtlicher Varianz zu reden. Die Abweichung kann in der Rollenerwartung liegen aber auch in der Körperlichkeit. Unter diesem Begriff lässt sich beides sehr wohl zusammen fassen.

Ganz allgemein kann man jedoch sagen, dass es problematisch ist alles unter einem Begriff zusammen fassen zu wollen. Die Bedürfnisse, Eigenschaften und Bedarfe sind zu unterschiedlich, es kommt permanent zu fehlerhaften Aussagen. In der Öffentlichkeit wird von Menschen mit transsexueller Vergangenheit ein vollkommen falsches Bild gezeichnet. Aussagen wie "lehnen die duale Geschlechtlichkeit ab", "benötigen eine genderneutrale Toilette" oder "benötigen ein Gender-Gap (Ärzt*in) um sich angesprochen zu fühlen", vermitteln den falschen Eindruck, dass sie keine Frauen bzw Männer sein wollen und ein drittes Geschlecht für sich fordern.

Transe/Tunte
Obwohl es Menschen gibt, die Transe, Tunte, oder Ähnliches als Eigenbezeichnung für sich wählen, werden diese Bezeichnung von den meisten als Schimpfwort verstanden. Von der Benutzung wird daher dringen abgeraten.

Trans*Leute - Trans*Mensch
Auch hierbei handelt es sich um eine Bezeichnung, die die gesamte Vielfalt der geschlechtlichen Varianzen umfassen soll. Genauso wie niemand von Blindmenschen, Krebsmenschen oder von ähnlichem spricht empfinden wir diesen Begriff ebenfalls diskriminierend. Hier sollte von Menschen mit geschlechtlicher Varianz gesprochen werden oder aber von Transgender bzw. Menschen mit Transsexualität, wenn bekannt ist wer gemeint ist.

Transmann - Transfrau
Transvestiten, Transgender aber auch Menschen mit transsexuellem Hintergrund (vor der Genitalangleichung) bezeichnen sich selbst als Transfrau oder Transmann. Wobei Transmann für Menschen mit weiblichem Hebammengeschlecht und Transfrau für Menschen mit männlichem Hebammengeschlecht steht. Menschen mit transsexuellem Hintergrund sind Männer und Frauen. Hier ein Trans davor zu setzen ist eine beleidigende Abwertung.

Bigender
Ein Bigender lebt beide Geschlechter und akzeptiert beide Geschlechter. Mal lebt ein Bigender als Mann, mal als Frau. Aber niemals gleichzeitig! Er hat Phasen, in denen er das geschlechtsspezifische Verhalten wechselt. Diese Phasen können nur Stunden dauern, oder auch Jahre. Ein Bigender ist nicht Zwischen den Geschlechtern, er lebt das aktuelle Geschlecht zu 100%. Wenn er Frau ist, ist er Frau, wenn Mann, dann Mann. Ein Bigender kann diese Phasen nicht verhindern.

Gender-Queer
Genderqueer wird von Menschen als Selbstbezeichnung genutzt die zwischen den Geschlechtern leben. Sich entweder beiden Geschlechtern zugehörig fühlen oder aber keines der Geschlechter.

Cross-Dresser
Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich keine Geschlechtsidentität sondern lediglich die Vorliebe zur gegengeschlechtlichen Kleidung. Es handelt sich im strengem Sinne also um eine Frage des Modeempfindens. Dennoch kommt es vor dass sich Menschen diese Bezeichnung auswählen um ihre gegengeschlechtlichen Wesensmerkmale zum Ausdruck zu bringen.

Drag Queen - Drag King
Hinter diesen Bezeichnungen verbirgt sich eine Kunstform. Gelegentlich wird auch eine politische Aussage damit verknüpft. Es ist dann der Versuch die sozialen Geschlechtenormen in Frage zu stellen.. Die Geschlechter werden gelegentlich durch pompösen Kostüme und auffälliges Makeup stark überzeichnet.

Travestie
Abgeleitet vom französischem (verkleiden) geht es hierbei um eine Bühnenrolle. Die Darsteller verstehen sich selbst als Männer und verkleiden sich für ihre Bühnendarstellung als Frau. In der Travestiekunst werden weibliche Stars imitiert aber auch gerne eigene Figuren kreiert.

Cisgender
Bezeichnung für Menschen bei denen Geschlechtsidentität und körperliches Geschlecht in Übereinstimmung stehen. Dies trifft bei der überwiegenden Zahl der Menschheit zu. Da diese Bezeichnung auch in Abgrenzung zu Menschen mit Transsexualität genutzt wird, verwenden wir in dem Fall "Menschen ohne transsexuellen Hintergrund".

Transition (Angleichung)
Unter der Transition verstehen wir den Übergang in das richtige Geschlecht oder in die als richtig empfundene soziale Geschlechtsrolle. Die Transition umfasst also die Zeitspanne wo das Geschlechtswesen sich sozial und/oder Körperlich mit sich selbst in Einklang bringt. Für Menschen bei denen eine Unstimmigkeit in der psychoszialen Rolle besteht, kann dies auch bis hin zu Operationen und sonstigen medizinischen Behandlungen führen die aber in erster Linie auf die äußere Erscheinung abzielen. Hier geht es dann um die Wahrnehmung durch das soziale Umfeld. Bei Menschen mit Neuro-Genitalem-Syndrom (NGS), also bei Menschen mit Transsexualität, ist dies auch wichtig aber ganz entscheiden ist dort die Genitalangleichung. Bei diesen Menschen geht es um die eigene innere Wahrnehmung, um das innere Selbstempfinden.

Sonstige Begriffe die Sie möglicherweise in diesem Zusammenhang hören

Passing
Passing, abgeleitet vom englischem "to pass as" steht dafür wie gut eine Person als etwas Anderes erscheint. In unserem Zusammenhang bedeutet dies wie gut zum Beispiel ein Mensch mit einer männlichen Entwicklung als Frau wahr genommen wird. Hierzu gehört nicht nur die äußere Erscheinung, auch die Art seines Auftretens, sein inneren Wesen ist von entscheidender Bedeutung. So kann zum Beispiel eine Person ein perfektes Aussehen, jedoch ein untypisches Verhalten haben, jedem wird diese Unstimmigkeit auffallen.

Für Menschen mit transsexuellem Hintergrund eigentlich eine falsche Formulierung. Diese Menschen geben sich schließlich nicht für etwas aus was sie nicht sind. Sie sind sie selbst und versuchen die Folgen der falschen Hormonellen Situation zu beheben. Viele von Ihnen haben ihr Leben lang versucht etwas darzustellen was sie nicht sind. Manche hatten das Glück sie selbst sein zu dürfen und entsprechend war ihr Passing da unstimmig mit der äußeren Erscheinung.

Comming-In - Comming-Out
Als Comming-In (inneres Bekenntnis) wird der Prozess der eigenen Selbsterkennens bezeichnet. Das Comming-Out, auch Outing oder outen (äußeres Bekenntnis, Bekanntgabe) ist die Phase in der die Umwelt über das eigene Selbst informiert wird.

Hormonersatztherapie HET
Um die äußere Vermännlichung bzw Verweiblichung herbei zu führen werden die entsprechenden Sexualhormone, Östrogene oder Testosterone zugeführt. Diese Hormone sind es, die hauptsächlich für die Geschlechtsentwicklung verantwortlich sind. Sie kommen bei beiden Geschlechtern in unterschiedlicher
Menge vor. Werden diese in ausreichendem Maße von außen zugeführt, reduziert der Körper die eigene Produktion. Bei Männern führt dies, neben anderem, zum Bartwuchs und Stimmbruch, bei Frauen zum Brustwachstum.

Häufig wird dabei gerade in Medizinerkreisen von einer gegengeschlechtlichen Hormontherapie gesprochen. Hierbei handelt es sich jedoch um eine falsche Redensart, denn es geht um die Geschlechtsrichtige Hormontherapie.

GaOP - Genitalangleichende Operation - Sex Reassignment Surgery (SRS)
Für Menschen mit gegengeschlechtlichen Körpermerkmalen besteht das starke Verlangen die zum Geschlecht passenden primären Geschlechtsmerkmale zu besitzen. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um eine Anpassung an gesellschaftliche Normungen wie dies von kulturpolitisch orientierten Kreisen
behauptet wird. Es ist ein tiefes inneres Bedürfnis der betroffenen Personen. Nur so entspricht der Körper dem im Autonomen-Nervensystem verschaltetem Abbild.

Geschlechtsangleichende Maßnahmen
Bei transsexuellen Männern gehört hierzu die Entfernung der innen liegenden Geschlechtsorgane und der Brüste. Bei Frauen Bartepilation, Brustaufbau, Kehlkopfreduktion, Stimmangleichung (OP oder Logopädie), gelegentlich auch Operationen zur Gesichts-Verweiblichung (Facial Feminization Surgery - FFS).

Transsexuellengesetzt (TSG)
Bereits 1981 trat dieses Gesetz unter dem Titel "Gesetz über die Änderung der Vornamen und die Feststellung der Geschlechtszugehörigkeit in besonderen Fällen" in Kraft. Es ermöglicht Menschen mit transsexueller Prägung ihren Vornahmen und Personenstand ihrem Geschlecht anzugleichen. Der neue Vorname und das Geschlecht wird dann in der Geburtsurkunde und allen anderen Papieren eingetragen.

Das Ausforschen der alten Daten und ein Preisgeben ist lauft § 5 und §10 TSG untersagt. Seit der Einführung des TSG wurde vom Verfassungsgericht jedoch mehrfach eingegriffen. So bleibt der Vornahme jetzt auch nach einer Heirat gültig, auch ist keine vorherige Scheidung nötig, eine Unfruchtbarkeit und vorherige Genitalangleichende OP ist auch nicht mehr nötig.

Gender Identity Disorder (GID) - Geschlechtsidentitätsstörung
Von der American Psychiatric Association wurde in den 90ern im DSM IV Transvestitismus und Transsexualität zu Gender Identity Disorder zusammen gefasst. Für Menschen mit Neurogenitalem Syndrom ein falsche Bezeichnung da sie vom Kern der Transsexualität, dem Körper, ablenkt und lediglich ein Unbehagen mit der sozialen Rolle bestehen lässt.

Gender Dysphoria - Geschlechtsverstimmung
Im Jahre 2013 brachte die Amerikanische psychiatrische Gesellschaft mit dem DSM-V diesen Begriff in Umlauf. Für betroffene Menschen mit Transsexualität ein Schlag ins Gesicht denn hier scheint die Sachlage vollkommen falsch dargestellt. Hier wird versucht sämtliche geschlechtlichen Varianzen als psychische Störung zu betiteln.

Der Psychologie als Wissenschaft ist es bisher nicht gelungen ein schlüssiges Modell der Transsexualität zu entwickeln. Es ist also davon auszugehen, dass es sich bei der Transsexualität um eine pränatale angelegte Diskrepanz des instinktiven, im Neurolalen-Netz verankertem  Geschlechtswissen zu den restlichen geschlechtlichen Körpermerkmalen handelt.

ICD 10 F64.0 Geschlechtsidentitätsstörung
Das ICD (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) wird von der WHO herausgegeben. Es ist eines anerkanntes internationale System der Diagnose-Klassifikationen. In Deutschland sind Vertragsärzte gesetzlich daran gebunden. Im derzeitig gültige ICD 10 sind die geschlechtlichen Varianzen unter F 64.xx als Störung der Geschlechtsidentität aufgeführt. Voraussichtlich

ICD 11 Gender Incongruence - fehlende Geschlechts-Übereinstimmung
Voraussichtlich 2018 erscheint die überarbeitete Version der ICD. Dort wird Transsexualität in der Gruppe der sexuellen Gesundheit eingeordnet sein. War in der ICD 10 noch deutlich zwischen Transvestitismus und Transsexualität unterschieden, so wird dies in der ICD 11 nicht mehr der Fall sein. Man mag dies als Vorteil ansehen, denn so ist es nicht mehr nötig, sich als Transsexuell auszugeben um an medizinische Leistung zu kommen. Auch kann man es begrüßen das geschlechtliche Varianzen nicht mehr als psychische Störungen betrachtet werden.

Zu bemängeln ist dabei, dass es mal wieder ausschließlich um die soziale Geschlechtsrolle geht. Das eigentliche körperliche Problem - Neuro-Genitales-Syndrom (NGS), dass es sich bei transsexuellen Menschen um Personen mit gegengeschlechtlichen Körpermerkmalen handelt wird verleugnet. Somit werden Menschen mit dem Wunsch der genitalen Angleichung wieder als psychisch gestört betrachtet.


LGBT, LSBTTIQ
LGBT ist eine aus dem englischen Sprachraum kommend Abkürzung und steht für Lesbian, Gay, Bisexual und Transsexual. Später kamen dann noch Transgender Intersexuell und Queer hinzu. Mittlerweile versucht man originäre Transsexualität unsichtbar zu machen, da die Vorstellung des angeborenen Geschlechtswissens nicht zur Idee der sozialen Konstrukion der Geschlechter passt. Konstrukionen wie LSBTIQ* oder, dass aus TT Trans*, Transgender geworden ist, sind mittlerweile weit verbreitet.

Festzuhalten ist jedoch, dass diese Buchstabenkonstruktion unsinnig ist. Diese Buchstabenkonstruktion steht zum Teil unter massiver Kritik. Zum einen wird kritisiert, dass nicht alle angesprochen werden, es wird aber auch eine Gemeinsamkeit vorgetäuscht die es real nicht gibt. Phänomenlagen werden vermischt, die nichts miteinander zu tun haben. Was haben sexuelle Orientierung (Lesbisch, Schwul, Bisexuell), Körpervariationen (Trans-, Intersexuell) und Varianten der psychosozialen Lebensweisen (Transgender, Trans*, Queer) miteinander gemeinsam? Nichts!

Ein weiterer Nachteil, die großen Gruppen der Schwulen- und Trans*-Aktivisten bestimmt über die kleine Gruppe der Menschen mit Transsexualität, zumal diese in der sogenannten Community kaum vertreten ist.

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