Ist die Szene Transsexuellenfeindlich?

Autorin: Lotty Maria Wergin - 22.November 2016

Zunehmend beobachten wir eine extrem besorgniserregende Entwicklung. In der sogenannten LGBT-, Queer- und Trans*-Szene ist eine zunehmende Transsexuellenfeindlichkeit zu beobachten.

Diese Szene ist bemüht Transsexualität als Phänomen unsichtbar zu machen, so wird immer häufiger nur noch von LSBT*I*Q geredet und gescrieben. Transsexualität wird nicht mehr mit gedacht. Erst kürzlich war auf einer Ministerienseite zu beobachten, dass dort "Transsexuell und Transgender" ausgetauscht wurde, jetzt heißt es "Trans* und Transgender". Transsexualität ist auf deren Seiten komplett getilgt. Darauf angesprochen, verweist man auf die Umfrage eines Jugend Instituts, die sich an Trans*Jugendliche richtete. An dieser Umfrage nahmen etwas über 200 sogenannte Trans*Jugendliche zwischen 14 und 27 teil. An möglichen Eigenzuordnungen gab es nur Trans*weiblich, Trans*männlich und Gender*diverse. Zum einen ist diese Umfrage alles andere als repräsentativ, zum anderen zeigt sie aber auch ganz deutlich wie manipulativ diese Szene vorgeht, indem sie nur die ihr genehmen Auswahlmöglichkeit anbietet. Bei anderen Umfragen erlebt man ähnliches. Anhand unserer Erfahrungen zeigt sich, dass Menschen mit Transsexualität solche Umfragen abbrechen, da sie sich nicht angesprochen fühlen. Ihre Realität wird also gar nicht erfasst.

Eine weitere Strategie zur Unsichtbarmachung ist die Begriffsverwirrung. Schauen wir uns in dieser Szene um, dann finden wir keine brauchbaren Definitionen. Meist geht es darum, dass sich jeder selbst definieren soll. Da aber vernünftige Definitionen nicht nur vermieden werden sondern sogar als fremdbestimmend verpönt werden, besteht keine Möglichkeit sich begrifflich richtig zu verorten, es geht mehr nach Lust und Laune. So manches mal liest man dann so abschreckende Dinge wie "In Transsexualität kommt sex vor also ist der Begriff abzulehnen" oder "Transsexualität sei eine medizinische psychopathologisierende Bezeichnung". Auf die Idee Transsexualität mal als das zu beschreiben was es ist, kommt aus der Szene keiner, wobei es doch so einfach ist.

  • Transsexualität steht für Männer und Frauen, bei denen sich in der frühen Phase der Embryogenese falsche Gonaden ausbildeten. Die restliche Körperliche Entwicklung erfolgte dann aufgrund der produzierten Sexualhormone im falschem Geschlecht.


Als Folge dieser Politik der Begriffsverwirrung kommt es dann natürlich auch zu solchen Phänomenen, dass sich ein nonbinärer Mensch aufregt mit Herr oder Frau angesprochen zu werden und erzählt "Transsexuelle Menschen müssen man mit einem genderneutralem * anchreiben". Was natürlich absoluter Unsinn ist.

Eine ganz große Unsitte ist auch diese Vereinnahmung der verschiedenen Phänomene unter solchen Begriffen wie Trans*, Transgender oder Transgeschlechtlich. Über diesen Umweg wird Transsexualität dann zu einem Lebensmodell, einer Lebensweise oder einem Lebensentwurf. Was bekanntlich ebensolcher Unsinn ist. Auch sagt man Menschen mit Transsexualität dann gerne nach, sie lehnen die duale Geschlechtlichkeit für sich ab, auch das ist Unsinn. Ebenso mit dieser Forderung nach eigenen Toiletten oder Öffnungszeiten in Schwimmbädern und Ähnlichem sind für Menschen mit transsexueller Vergangenheit nicht nur falsch sondern auch schädlich.

Geschlecht wird von dieser Queergender-Szene mehr oder weniger deutlich als soziales Konstrukt bezeichnet, das Geschlecht zum Aussuchen. Es wird gerne von geschlechtlicher Vielfalt gesprochen aber wie sieht es eigentlich mit der Vielfalt der geschlechtlichen Merkmale aus. Gender und Sexus sind solche geschlechtlichen Merkmalen. Geschlechtswissen ist ein Merkmal, die rechtliche Geschlechtseintrag ein weiteres Merkmal. Im Bereich Gender (psychosozial) und Sexus (körperlich) gibt es weitere feinste Untergliederungen.

Genderqueer will uns einreden das Geschlecht ein soziales Konstrukt ist, gelegentlich liest man sogar, dass selbst die Genitalien sozial konstruiert sind. Welch Unsinn, Geschlecht im Sinne von zeugend und gebärend gibt es seit über 200 Millionen Jahren auf der Welt. Geschlecht, welches sich in zeugend und gebärend unterscheidet, also am Genital, ist eines der wesentlichen Dinge die zur Arterhaltung nötigt sind, das ist Biologie. Abgesehen von den Ausnahmen Trans- und Intersexualität ist Geschlecht in diesem Sinne binär.

Selbst das Gender ist nicht komplett sozialisationsbedingt. Sicher es gibt gewisse Aspekte, zum Beispiel Kleidung, die der Sozialisation folgen, es gibt aber auch Aspekte die nichts mit der Sozialisation zu tun haben. Ebenso wie Begabungen und Wesenszüge angeboren sind, gibt es auch geschlechtliche Aspekte die in der neuronalen Landschaft bereits während der Embryogenese verankert werden. Somit ist eine Art Geschlechtswissen oder geschlechtliches Wesen angeboren. Diese Angeborenen Wesenszüge, Begabungen und auch dieses Geschlechtswissen lassen sich zwar unterdrücken oder fördern aber die eigentliche Anlage wird uns mitgegeben. Gerade im Zusammenhang mit Geschlecht passt dies aber so gar nicht in die Phantasie der Genderqueer-Ideologie die den Gedanken anhängt, dass es Geschlecht eigentlich gar nicht gibt.

  • In diese Ideologie passt Transsexualität so gar nicht. Transsexualität ist der Beweis für ein angeborenes Geschlecht jenseits der Genitalien und dies kann nicht sein, weil es nicht sein darf.

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